Hilfe beim Aufräumen
Messies brauchen Hilfe beim Aufräumen und zugleich auch Unterstützung dabei, wie sie es schaffen können, weniger neue Dinge, die sie nicht benötigen, zu kaufen oder zu sammeln. Manchmal leiden sie unter einer Kaufsucht, oft online, die behandelt werden muss.
Es gibt Ordnungscoaches, die beim Aufräumen von Messie-Haushalten helfen, siehe Adressen. Die Kosten dafür müssen selbst bezahlt werden. Zudem kann die psychiatrische Spitex für Unterstützung beim Aufräumen angefragt werden, die von der Grundversicherung der Krankenkassen bezahlt wird. Dafür braucht es eine Verordnung von HausärztIn oder PsychiaterIn, weitere Infos dazu hier.
Damit die Hilfe beim Aufräumen gelingt, sollten wichtige Grundsätze beachtet werden. Sonst kann es zu Problemen führen, falls wertvolle Dinge verloren gegangen sind:
-
Diskretion und Schweigepflicht über alles Gesehene und Gehörte.
-
Immer zuerst den Menschen anschauen – nicht das Chaos. Wie geht es der Person, was beschäftigt sie? Wie sieht ihr Beziehungsnetz aus? Verhältnis zu Nachbarn und Vermieter?
-
Wie gross ist die Bereitschaft zum Verändern, zum Aufräumen, zum Wegräumen? Es versteht sich von selbst, dass diese Fragen keinesfalls aggressiv gestellt werden, sondern subtil und sensibel im Lauf der wachsenden Beziehung.
-
Auch auf das Positive achten und kleine Fortschritte wertschätzen.
-
Jede Helferin, jeder Helfer ist immer ein Gast.
-
Klare Abmachung treffen. Beide Parteien müssen Grenzen setzen können: Wenn es dem Betroffenen zu viel wird und wenn sich die Helfer überfordert fühlen. Dauer des Treffens im Voraus vereinbaren.
-
Ziel definieren – was genau machen wir zusammen. Beschränken auf ein Einzelprojekt. Z. Bsp. Struktur in administrativen Belangen, Küche wieder gebrauchstauglich machen, Vorbereitungen für einen Besuch von Handwerkern, einen Schrank oder eine Ecke aufräumen.
-
Den Takt der Handlungen gibt der Messie vor.
-
Keine Handlung ohne Einverständnis des Betroffenen. Immer nur in dessen Gegenwart oder mit einer von ihm bestimmten Vertrauensperson arbeiten. Jeder Gegenstand, der zur Wohnung/zum Haus hinausgeht wird auf einem Protokoll notiert, das die Betroffenen unterschreiben müssen.
-
Grösste Vorsicht ist geboten beim Zusammenbinden von Zeitungen, sonstigem Altpapier, sogar Abfall: Immer fragen, ob mit Sicherheit keine Wertsachen, Dokumente, (verstecktes) Geld, Pass, Erinnerungsstücke etc. darin sind. Auch dies ggf. auf einem Protokoll vermerken.
-
Veränderungen protokollieren.
-
Wenn wichtige Dokumente neu geordnet werden, braucht es klare Abmachungen, damit sie später wieder gefunden werden.
-
Schränke, Schubladen, Behälter, Karteien etc. gut anschreiben.

© fairandugly.ch