Angehörige
Angehörige von Messies leiden oft mehr unter den Wohnverhältnissen als die Betroffenen selbst. Sie fühlen sich meistens überfordert und ohnmächtig. Eine nutzbringende Aussprache zur Thematik „Aufräumen und Ordnung halten“ ist im Beziehungsrahmen kaum möglich. Verletzungen, Scham, Wut und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, lassen die Emotionen beidseitig hochfahren, was in letzter Konsequenz zu einem Auseinanderleben, ja zu einer Trennung führen kann.
Wenn Sie trotzdem helfen möchten, sollten Sie möglichst keinen Druck ausüben und die Unordnung nicht kritisieren. Versuchen Sie zuerst herauszufinden, weshalb jemand keine Hilfe beim Aufräumen will. Vielleicht braucht der Messie das Chaos, um sich seelisch zu stabilisieren, und gerät bei plötzlichen Veränderungen in Panik.
Oft versuchen Angehörige oder Aussenstehende Messies zu helfen, indem sie Dinge entsorgen und Ordnung schaffen. Manchmal geschieht dies mit, manchmal ohne Einverständnis der Betroffenen. Diese Art von Unterstützung verfehlt aber ihren Zweck, weil sie eine Symptombekämpfung ist und die tieferliegenden Probleme nicht löst. Deshalb beginnen die meisten nach kurzer Zeit wieder mit Sammeln.
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